Die pflanzlichen Strukturstoffe sind die natürlichsten Futtermittel für Pferde. Sie versorgen das Pferd mit lebenswichtigen Rohfasern, die die reguläre Funktion der Verdauung und eine gute allgemeine Gesundheit des Tieres gewährleisten.

Bei den Rohfasern handelt es sich nicht um ein reines Füllmittel, sondern um einen elementaren Bestandteil der Pferdeernährung. Wenn das Pferd zu wenig Rohfaser zu sich nimmt, kann es in der Folge zum Auftreten von Erkrankungen (Durchfall, Koliken, Hufrehe) kommen. Außerdem kann eine Mangelversorgung mit Rohfasern dazu führen, dass das Pferd Mist frisst oder mit Holz- und Schweifnagen beginnt.

Strukturstoffe: Gras

Das Pferd wurde durch die Evolution zum Grasfresser. Auf einer guten Weide findet das Pferd alle lebensnotwendigen Nährstoffe (Kohlenhydrate (Zucker/Stärke), Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Wasser). Gras hat einen sehr hohen Wasseranteil von ca. 85%. Außerdem enthält es hochverdauliche Nährstoffe, lösliche Kohlenhydrate (verschiedene Zucker und Stärke), eine große Menge Protein (Eiweiß) und einen geringen Anteil an Rohfaser.

In Punkto ausgewogener Mineralstoffversorgung erfüllen allerdings die wenigsten landwirtschaftlichen Nutzflächen die Anforderungen, so dass auf die Zufütterung von Mineralien auch bei einer reinen Weidehaltung kaum verzichtet werden kann.

Im Laufe der Wachstumsperiode ändert sich der Nährwert des Grases. So ist das Gras im Frühjahr sehr nährstoffreich und verliert dann im Wachstums-/Reifeprozess immer mehr Nährstoffe, wobei es gleichzeitig mehr Rohfaser bildet. Generell kann man sagen, dass Gras je älter es wird, umso weniger nahrhaft ist. Außerdem unterscheiden sich die unterschiedlichen Gräser-Sorten in ihrem Nährstoffgehalt.

Welchen Futterwert (Nährwert) ein Weidegang hat, ist von vielen Faktoren abhängig: Welche Menge Gras frisst das Pferd? Wie ist dieses Gras zusammengesetzt? Wie gut sind die im Gras enthaltenen Nährstoffe absorbierbar?

Pferdefutter Gras und die darin enthaltenen Nährstoffe

Wasserlösliche Kohlenhydrate (Stärke)

Gras weist in Abhängigkeit zur Grasart einen unterschiedlichen Stärkegehalt auf. So beinhaltet Welsches Weidegras circa 48g Stärke, Deutsches Weidelgras circa 38g, Knaulgras und Wiesenlieschgras jeweils circa 22g, Rotklee circa 20g und Luzerne / Alfalfa circa 16g. Die Angaben beziehen sich jeweils auf ein Kilogramm Frischgras der Grasarten.

Der Stärkegehalt im Gras ist nicht immer gleich. Es gibt sowohl tageszeitliche als auch jahreszeitliche Schwankungen. Morgens und im Herbst fällt der Stärkegehalt des Grases in der Regel niedriger aus. Im Tagesverlauf und im Frühjahr steigt der Stärkegehalt meist an.

Wenn das Pferd zu viele wasserlösliche, leicht verfügbare Kohlenhydrate aufnimmt, kann dieses Hufrehe zur Folge haben. Das Hufrehe-Risiko steigt zusätzlich, wenn das Pferd gleichzeitig zu wenig strukturiertes Raufutter in Form von Heu oder Stroh erhält.

Eiweiß / Protein

Für die prozentuale Angabe des Anteils an Eiweiß im Gras wird die Trockenmasse des Grases (Gras abzüglich Wasser) herangezogen. Bei überständigem Altgras liegt der prozentuale Anteil von Eiweiß von der Trockenmasse bei etwa 5%. Junges Sommergras hingegen nimmt einen Anteil von bis zu 25% ein.

Es ist generell so, dass die Blätter des Grases mehr Eiweiß enthalten als die Halme.

Der Eiweißgehalt von Gras steigt in direkter Relation zur Menge Stickstoffdünger, die auf die Weidefläche aufgebracht wurde.

Rohfaser

Ein Bestandteil der Zellwände von Gras ist Rohfaser. Bei der Rohfaser werden verschiedene Arten unterschieden: Zellulose, Hemizellulose und Lignin. Der Futterwert von Raufutter steht in Abhängigkeit dazu, wie hoch der Anteil an Zellulose, an Hemizellulose und an Lignin jeweils im Gras ausfällt.

Junges Gras beinhaltet größere Mengen an Zellulose. Die Zellulose wird im Körper des Pferdes mit Unterstützung der Bakterien in den hinteren Darmabschnitten verdaut.

Durch den Alterungsprozess des Grases erhöht sich der enthaltene Anteil an Hemizellulose. Hemizellulose ist für Pferde nicht besonders gut verdaulich, weshalb Pferde aus älterem Gras weniger Nährstoffe beziehen können.

Lignin tritt im Gras auf, wenn es hoch gewachsen ist und schon mit der Bildung von Blüten und Samen beginnt. Das Gras benötigt das holzartige Lignin als Stützstoff für den Halm. Pferde können Lignin nur sehr schwer verdauen. Außerdem kann Lignin die Aufnahme (Absorption) anderer Nährstoffe im Pferdekörper hemmen.

Es zeigt sich also, dass der Futterwert des Grases immer mehr abnimmt, je älter das Gras wird. Aus diesem Grund ist es insbesondere im Herbst erforderlich, das Pferd mit zusätzlichem Futter zu versorgen, was im Frühjahr und Frühsommer nicht notwendig ist.

Mineralstoffe

In den Blättern des Grases ist der Anteil an Kalzium, Magnesium, Schwefel, Molybdän und Eisen höher als in den Grashalmen. Wenn Weidepferde an einem Mineralienmangel leiden, hängt dieses in der Regel mit der Art des Bodens zusammen. Außerdem kann eine unausgewogene Düngung ebenfalls Ursache für die mangelhafte Versorgung mit bestimmten Mineralstoffen bei Weidepferden sein.

Generell gilt, dass Weidegras nur die Nährstoffe beinhalten kann, die ihm der Boden bietet, auf dem es gedeiht.

Geschnittenes Gras an Pferde füttern

Wenn das Gras für die Fütterung der Pferde geschnitten wird, ist unbedingt eine sorgfältige Kontrolle des Schnittgutes auf eventuell vorhandene Giftpflanzen anzuraten. Im Gegensatz zum Weidegang, wo Pferde sehr selektiv fressen und die Aufnahme von Giftpflanzen in der Regel instinktiv meiden, werden die Giftpflanzen in geschnittenem Gras von Stallpferden oft einfach mitgefressen. Bevor das geschnittene Gras ans Pferd verfüttert wird, sollte das Pferd Heu erhalten, damit es nicht zu hastig bzw. gierig beim Gras zulangt.

Wenn man Gras für Pferde schneidet, sollte man darauf achten, dass das Schnittgut ausreichend lang ist. Auf gar keinen Fall darf das Pferd mit Rasenschnitt, der beim Rasenmähen anfällt, gefüttert werden, dieser kann sich im Verdauungsapparat des Pferdes „zusammenballen“ und schwere Koliken verursachen.

Geschnittenes Gras für Pferde muss unbedingt frisch verfüttert werden. Schnittgras darf maximal zehn bis zwölf Stunden lang „luftig“ (ausgebreitet) gelagert werden, wobei ein kühler Lagerort gewählt werden sollte. Geschnittenes Gras darf sich keinesfalls erwärmen und in Gärung übergehen. Wird Schnittgras in Haufen gelagert kommt es sehr schnell zu derartigen Oxidationsprozessen, die neben der ohnehin gesundheitsschädlichen Wirkung auf den Pferdekörper auch schwere Koliken auslösen können, wenn das Schnittgras noch an das Pferd verfüttert wird.

Frisches Schnittgras ist eine wunderbare Methode, um das Pferd vor dem Anweiden an das Gras zu gewöhnen. Das geschnittene Gras kann im Stall in kleinsten Mengen, die dann nach und nach gesteigert werden, gegeben werden, damit sich der Verdauungsapparat langsam darauf einstellen kann.

Strukturstoffe: Grascobs für das Pferd

Grascobs haben etwa die Größe eines Zuckerwürfels. Wie der Name bereits sagt, bestehen Grascobs aus Gras. Zur Herstellung von Grascobs wird Gras gemäht, klein geschnitten und in Würfel gepresst, die sehr schnell maschinell getrocknet werden.

Im Futtermittelhandel werden Grascobs für Pferde mit unterschiedlichen Energiegehalten angeboten, was eine individuelle Abstimmung auf die jeweiligen Bedürfnisse des zu fütternden Pferdes erlaubt.

Vor der Fütterung von Grascobs, ist es empfehlenswert, diese ausreichend einweichen und quellen zu lassen. Insbesondere sehr gierige Pferde können sich ansonsten an den Grascobs verschlucken bzw. eine Schlundverstopfung bekommen, wenn sie nicht ausreichend kauen.

Pferde füttern: Luzerne / Alfalfa – faserreiche Futtermittel

Luzerne wird auch als Alfalfa bezeichnet und gehört zu den Leguminosen. In diese Pflanzenfamilie fallen auch Klee, Bohnen und Erbsen. Luzerne wird als Futterpflanze auf der ganzen Welt angebaut.

In der Futterherstellung findet die gesamte Pflanze Verwertung. Luzerne wird als Heu, das im Sommer im Freien sonnengetrocknet wird, als Häcksel, in Form von heißluftgetrocknetem Luzernegrünmehl, zu Pellets oder zu Cobs gepresst angeboten. Umgangssprachlich werden Luzerne bzw. Alfalfa in Pelletform auch als „pelletierter Sonnenschein“ bezeichnet.

Luzerne weist verglichen mit anderen Grundfuttern und Raufuttern einen hohen Futterwert auf. Für das Pferd ist Luzerne eine ausgezeichnete Proteinquelle, wobei sie gleichzeitig wichtige Rohfaser, Kalzium und weitere Mineralstoffe liefert.

Luzernecobs bieten sich als optimale Alternative zur Rohfaserversorgung von Pferden an, die unter einer Stauballergie leiden, da die Cobs praktisch staubfrei sind. Luzerneheu hingegen weist oft einen höheren Staubgehalt auf, wird aber dennoch häufig zur Fütterung von Rennpferden verwendet.

Im Unterschied zu Getreide beinhaltet Luzerne zwar viel Eiweiß, ist aber gleichzeitig arm an Energie. Stark Eiweißhaltige Getreide weisen hingegen in der Regel auch viel Energie auf. Im Vergleich zu Getreide ist zudem der Anteil an löslichen Kohlenhydraten in Luzerne nur gering.

Kraftfutter und Getreide wird hauptsächlich an Pferde verfüttert, um den Nährstoffmangel im Heu auszugleichen. Luzerne weist einen ähnlichen Futterwert wie Kraftfutter auf, weshalb sie gut als Ersatz für Getreide eingesetzt werden kann. Dabei ist die Luzerne für den Darm des Pferdes besser verträglich.

In vielen Ländern der Erde wird Luzerne als vorteilsbehafteter Grundbestandteil einer Pferdefutterration angesehen, ähnlich wie es beim Hafer schon seit geraumer Zeit der Fall ist.

Heu – Futtermittel für das Pferd

Heuernte - große Rundballen Heu

In erster Linie ist Heu getrocknetes Gras. Wird das Heu auf etablierten Dauerweiden geschnitten, bezeichnet man es als Wiesenheu. Wiesenheu setzt sich meist aus vielen unterschiedlichen Grassorten zusammen und enthält gelegentlich auch Kräuter und andere Wildpflanzen. Heu von solchen Weiden hat in der Regel einen niedrigeren Proteingehalt als Heu, das von speziell angelegten Mahdwiesen stammt und lediglich aus ein oder zwei verschiedenen Grassorten besteht.

Heu von eigens dafür angelegten Flächen wird auch als Saatheu oder Grassamenheu bezeichnet. Eine Grasmischung, die speziell zur Gewinnung von Pferdeheu angebaut wird, setzt sich aus Weidelgras, Wiesenrispe, Lieschgras, Rotschwingel und einem bestimmten Anteil an Klee zusammen. Eine besondere Art Heu ist das Leguminosen-Heu (Leguminosen = Gründünger-Pflanzen), in dem Luzerne, Klee oder Esparsette (Süß-Klee) enthalten sein kann.

Durch das Heuen (Heumachen) also die Trocknung des Grases und die damit einhergehende Reduzierung des Wassergehaltes im Gras, soll erreicht werden, das keine Aktivität von pflanzlichen und bakteriellen Enzyme mehr möglich ist. Der Wassergehalt bei Heu sollte nur 15% bis 20% betragen.

Die Ernte von Heu zur Pferdefütterung sollte immer als erster Schnitt zu Beginn der Blüte der Gräser erfolgen. Heu, das als zweiter Schnitt geerntet wird, wird auch als Grumtheu oder Grummet bezeichnet. Grumtheu eignet sich für die Pferdefütterung nicht, da es leicht Verdauungsstörungen hervorrufen kann.

Beim Heu wird anhand der Verarbeitungsform bei der Ernte nach Langheu, Pressballenheu und Häckselheu differenziert.

Es gibt verschiedene Verfahren zur Heutrocknung. Dementsprechend wird nach bodengetrocknetem, reutergetrocknetem (Trocknung auf speziellen Holzgestellen, die als Reuter bezeichnet werden) und unter Dach getrocknetem Heu unterschieden.

Im Zuge des Trocknungsprozesses beim Heuen kommt es zu einer Oxidation, die sich im Farbverlust des Grases zeigt. Gleichzeitig verändert sich auch der Nährwert des Grases. Wie gravierend diese Veränderungen ausfallen, hängt vom Wetter ab. Durch Regen werden lösliche Mineralstoffe, Zucker und Proteine aus dem Gras heraus gewaschen, während es zum Trocknen auf der Wiese liegt. Je länger der Trocknungsprozess des Grases auf der Wiese dauert, desto größere Wirkung können die pflanzlichen Enzyme erreichen und desto höher fallen die Verluste bei den Nährstoffen aus. Auch der Gehalt an Vitaminen reduziert sich. Gras enthält zum Beispiel normalerweise Karotin (Vorstufe für Vitamin A) in einer Menge von 100mg bis 200mg pro Kilogramm Trockenmasse. Dieser Anteil kann durch einen länger andauernden Trocknungsprozess auf lediglich 15mg bis 20mg gesenkt werden.

Beim Heu ist der Nährstoffgehalt abhängig vom Nährwert des Grases zum Zeitpunkt des Schnittes und der Qualität von Trocknung, Ernte und Lagerung. Das früher geerntete Heu (vor der Blüte der Gräser) hat einen höheren Nährwert als das nach der Blüte geerntete Heu. Prinzipiell sollte das später geerntete Heu zur Fütterung des Pferdes bevorzugt werden. Die Ausnahme dabei bilden tragende oder säugende Stuten.

Wie der Nährwert (Futterwert) von Heu ausfällt, steht in Abhängigkeit von Ort (Wo?) und Art und Weise (Wie?) der Ernte. Da Heu für Pferde häufig auf Vorrat gekauft wird, ist es ratsam, den Heuvorrat von nur einem Lieferanten (Quelle) zu beziehen. Heu aus unterschiedlichen Gegenden mit unterschiedlicher Bodenqualität, weist zwangsläufig auch einen anderen Gehalt an Nährstoffen auf. Für das Pferd stellt die Fütterung mit Heu von verschiedenen Anbietern, deshalb eine ähnliche Futterumstellung dar, wie bei einem Wechsel der Kraftfutter- oder Getreidesorte. Der Pferdekörper insbesondere der Darm benötigt einige Zeit, um sich an das veränderte Futter zu gewöhnen und sich an die neue Nährstoffzufuhr zu gewöhnen.

Heu darf frühestens sechs Wochen – besser erst drei Monate – nach der Ernte an Pferde verfüttert werden. Man bezeichnet diesen Wartezeitraum auch als Ausschwitzen. Wird Heu zu frisch nach der Ernte an Pferde verfüttert, kann dieses zu Erkrankungen des Verdauungsapparates und Hufrehe führen.

Gutes Heu erkennt man an seiner grünen Farbe und seinem frischen, sauberen, aromatischen Geruch. Es sollte zudem staubfrei sein und weder Erde noch Schimmelpilze / Schimmelpilzsporen (Vermehrungsformen von Schimmelpilzen) enthalten. Überwiegend findet man Schimmel in Heu, dass sehr viel Zeit für die Trocknung benötigt hat. Daraus ergibt sich, dass sich Schimmel eher in Heu aus einem sehr nassen Sommer bildet, als in Heu, das bei trockenem Wetter geerntet wurde. Heu mit minimalen Anzeichen für einen Schimmelpilzbefall sollte sofort entsorgt und keines Falls verfüttert werden. Mit Schimmelpilzsporen kontaminiertes Heu oder Stroh sind oft Ursache für Atemwegsbeschwerden bei Pferden. Zudem kann auch staubiges Heu zu irreparablen Lungenschäden beim Pferd führen.

Selbst in Heu von guter Qualität kann eine gewisse Anzahl an Schimmelpilzsporen enthalten sein. Aus diesem Grund sollten Pferde, die bekanntermaßen sensibel auf Pilzsporen reagieren, gar kein Heu erhalten, um schweren Erkrankungen vorzubeugen.

Die Hauptsache ist, dass das Heu sauber und frei von Verunreinigungen ist. Eventuelle Defizite im Nährstoffgehalt lassen sich durch Fütterung von Ergänzungsfuttern ausgleichen.

Bei Pferden, die unter einer Erkrankung der Atemwege leiden, sollte das Heu vor dem Verfüttern gründlich mit Wasser eingeweicht werden.

Die Lagerung von Heu sollte stets kühl und trocken erfolgen. Wird Heu eingelagert, das noch nicht vollkommen durchgetrocknet war, reduziert sich der Futterwert erneut, da sich dieses Heu am Lagerort durch mikrobielle Tätigkeit erhitzt. Die Proteine verändern durch diese Prozesse ihre Struktur und können deshalb vom Pferdekörper nicht mehr verwertet werden. Zusätzlich nimmt auch der Gehalt an Schimmelpilzsporen zu.

Heu sollte auch nicht zu lange gelagert werden (über die nächste Heuernte hinaus gelagertes Heu gilt als überlagert), da es durch die Lagerung viele seiner Nährstoffe einbüßt.

Alternativen zu Heu in der Pferdefütterung

Die ausreichende Zufuhr von Rohfaser ist für das Pferd von elementarer Bedeutung. Wenn dieser Rohfaser-Bedarf nicht über Heu gedeckt werden kann, sollte man zu Alternativen greifen, die ebenfalls einen hohen Rohfaser-Gehalt aufweisen. Dazu gehören: Heulage, Stroh, Häcksel, Zuckerrübenschnitzel, Heucobs, Grascobs oder Graswürfel (Mischung: fein gehäckseltes Heu (2/3) und fein gehäckseltes Haferstroh (1/3)).

Bei den meisten dieser Heu-Alternativen liegt der Nährstoffgehalt wesentlich höher als beim Heu. Die Ausnahme bildet Stroh. Sie sollten die Heu-Alternativen deshalb mit Bedacht verfüttern und ggf. die Kraftfutterration darauf abstimmen (Kürzung/Änderung).

Heulage – Futtermittel für das Pferd

Heulage ist ein Mittelding zwischen Heu und Grassilage. Mitunter ist statt von Heulage auch von Heusilage oder Anwelksilage die Rede. Im Futterwert und in der Verdaulichkeit liegt Heulage zwischen Gras und Silage. Das Pferd erhält durch die Heulage große Mengen an schnell verfügbarer Energie, hinzukommt, dass die Heulage sehr schmackhaft ist. Aufgrund des hohen Energieanteils sollte man bei der Fütterung von Heulage aufpassen, dass man das Pferd nicht überfüttert.

Dient die Heulage als Ersatz für Heu, hilft ein Gewichtsvergleich bei der Berechnung der Rationen. Da Heulage viel Wasser enthält ist sie schwerer als Heu. Mit der Fütterung einer im Volumen geringeren Ration Heulage erhält das Pferd die gleiche Menge Energie und Protein wie mit einer entsprechend volumenmäßig größeren Heuration. Heulage ist außerdem durch die Feuchtigkeit staubfrei. Sie eignet sich ebenfalls gut zur Fütterung von Pferden, die sensibel auf Schimmelpilzsporen reagieren.

Nachteilig bei der Verfütterung von Heulage an das Pferd, ist der geringere Anteil an Rohfaser. Zudem frisst das Pferd die komplette Heulage-Ration in einer deutlich kürzeren Zeit als eine vergleichbare Heuration, was dazu führen kann, dass das Pferd nach dem Fressen eine ganze Weile lang ohne Raufutter auskommen muss. Es empfiehlt sich deshalb, die Heulage zum Verfüttern in ein spezielles engmaschiges Heunetz zu geben. Ein weiterer Nachteil von Heulage ist, dass sie teurer als Heu ist.

Ein geöffneter Ballen Heulage muss innerhalb von drei bis vier Tagen nach der Öffnung aufgebraucht werden. Durch den Kontakt der Heulage mit dem Luftsauerstoff kommt es in Heulage nämlich rasch zu gesundheitsschädlichen Nachgärungen. Heulageballen, wo die Folie bereits vor dem Öffnen zerstört war (Löcher, Fraßstellen von Schadnagern…) sollten sofort entsorgt werden. Werden Pferde mit verdorbener Heulage gefüttert, kann dieses schwere Verdauungsstörungen verursachen. Wenn die Heulage mit Botulismusbakterien kontaminiert ist, kann der Verzehr für das Pferd sogar mit dem Tod enden.

Bevor Sie Heulage kaufen, sollten Sie sich zunächst erkundigen, wie die Heulage gewonnen wurde. Daneben kann vor dem Erwerb auch eine Analyse im Labor ratsam sein (beim Kauf großer Mengen), um ein genaues Urteil zur Qualität fällen zu können. Für die Haltbarkeit der Heulage ist die richtige Gärung wichtig, die gleichzeitig auch maßgeblich entscheidend für ihre Eignung als Pferdefutter ist.

Heulage, die an Pferde verfüttert werden soll, sollte eine Trockenmasse zwischen 45% und 65% haben (ideal sind 55-65%). Der pH-Wert sollte sich zwischen 4,5 und 5,8 befinden. Bei einem pH-Wert, der 6 übersteigt, ist die Heulage nicht sauer genug. In diesem Fall kann die Heulage die Entwicklung von potentiell tödlichen Mikroorganismen nicht zuverlässig hemmen.

Gelegentlich wird Heulage speziell für die Fütterung von Pferden produziert. Dazu wird das Gras nach dem Schnitt bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von circa 45% getrocknet und anschließend in Ballen gepresst, die mit einer starken Plastikfolie luftdicht umwickelt werden. Durch den milchsauren Gärprozess wird das Gras dann konserviert. Auch aus Luzerne kann Heulage hergestellt werden.

Heulage in Großballen

Der Kauf oder die Herstellung von Heulage in Großballen empfiehlt sich nur für große Ställe oder private Pferdehalter, die mehrere Pferde zu versorgen haben.

Die Herstellung von Heulage in Großballen läuft im Prinzip genauso ab, wie die Produktion von kleinen Ballen Heulage. Häufig wird jedoch in der Großballen-Herstellung eine zusätzliche Beimpfung der Ballen mit Laktobazillen (Bakterien) durchgeführt. Die dabei eingesetzten Laktobazillen weisen große Ähnlichkeit mit den Bakterien auf, die natürlich auf dem Gras vorkommen. Durch die Beimpfung der Heulage wird sichergestellt, dass der Großballen vollständig, gleichmäßig und zeitnah fermentiert wird.

Im Handling erweist sich Heulage in Großballen etwas schwieriger. Ohne spezielle Maschinen lassen sich die schwergewichtigen Ballen nicht bewegen.

Es empfiehlt sich, einen trockenen, geschützten Bereich für die Lagerung von Heulage in Großballen auszuwählen. Im Idealfall finden Schadnager (Mäuse, Ratten) keinen Zugang zu diesem Lager. Generell wäre es auch möglich, die Großballen Heulage einfach auf der Weide zu lagern. Hier besteht jedoch ein hohes Risiko dafür, dass Mäuse oder Ratten an der Folie knabbern und so Luft (Sauerstoff) an die Heulage gelangt. Die Folge hiervon ist unkontrolliertes, gesundheitsschädliches Nachgären, was zum Verderben der Heulage führt. Beschädigte Heulagen Großballen müssen deshalb entsorgt und dürfen keinesfalls an Pferde verfüttert werden.

Silage

In der Pferdefütterung wird Silage nur sehr selten verwendet. Silage, die für die Fütterung von Kühen produziert wurde, darf nicht zur Fütterung von Pferden genommen werden, da darin gefährliche Bakterien enthalten sein können. Das Gras wird zur Silagegewinnung fermentiert, bevor es luftdicht mit Folie umwickelt wird.

Ein geöffneter Ballen Silage muss sofort bzw. zeitnah verbraucht werden, da Silage ähnlich schnell verdirbt wie Heulage.

Da Silage einen recht hohen Proteingehalt hat, sollte die Futterumstellung auf Silage über einen längeren Zeitraum von etwa drei Wochen nach und nach (langsam) erfolgen. Man beginnt mit der Gabe ganz geringer Mengen Silage.

Stroh – Futtermittel für das Pferd

Stroh in der Pferdefütterung

Unter Stroh versteht man die Getreidehalme, die im Anschluss an die Ernte zurückbleiben. Stroh bietet denselben Futterwert wie Heu, das aus zur Samengewinnung angebautem Gras hergestellt wird. Alle Pflanzenteile mit einem hohen Nährwert sind entfernt worden. Übrig bleibt die Rohfaser.

Stroh ist aufgrund der fehlenden Blätter und Samen in der Regel nur wenig staubig. Sehr staubiges Stroh deutet auf eine schlechte Trocknung oder eine unsachgemäße Lagerung hin.

Eine brauchbare Rohfaserquelle für Pferde ist Haferstroh, das in kleineren Mengen verfüttert werden sollte, jedoch meist schwer zu bekommen. Häufig angeboten werden Weizenstroh und Gerstenstroh. Früher bestand die Annahme, dass die Grannen (Ummantelung der Getreidekörner) sich störend auf die Pferdeverdauung auswirken, was mittlerweile nicht mehr so ist. Das eher selten erhältliche Roggenstroh eignet sich eher weniger für die Pferdefütterung, da die meisten Pferde Roggenstroh wegen seines bitteren Geschmacks verschmähen.

Neben der wichtigen Rohfaser enthält das Stroh allerdings zu wenig Nährstoffe, um als alleiniges Futtermittel dienen zu können. Stroh ist in kleinen Mengen eine sinnvolle zusätzliche Rohfaserquelle in einem ausgewogenen Ernährungsplan für Pferde, die ein gesundes Gebiss haben. Außerdem eignet sich Stroh ideal zum Strecken von Heulage oder Heurationen, beispielsweise bei leichtfuttrigen Ponys, die bei einer reinen Heufütterung Gewichtsprobleme bekommen würden oder eine Tendenz zu Hufrehe zeigen. In Ställen mit Stroh als Einstreu, sollte man stets darauf achten, dass die Pferde keinen zu großen Hunger entwickeln und sich am Stroh überfressen, was eine Verstopfungskolik zur Folge haben kann. Generell sollten Pferde Stroh immer nur als „Knabberkost“ ansehen und nie in die Situation kommen müssen, dass sie das Gefühl haben, sich am Stroh satt fressen zu müssen.

Mehr als 3kg Stroh sollte ein Pferd pro Tag nicht erhalten, da eine zu große Strohaufnahme zu Verstopfungen führen kann. In Stroh besteht die Rohfaser im Übrigen nicht aus Zellulose (Kohlenhydraten) wie beim Heu, sondern aus Lignin. Lignin ist ein Holzstoff, der für Pferde nur schwer verdaulich ist. Bei der Verdauung von Lignin wird Ammoniak gebildet. Ammoniak ist ein Verdauungsgift, welches über die Leber entgiftet wird. Übermäßige Strohfütterung kann Vergiftungserscheinungen beim Pferd verursachen. Dazu gehören beispielsweise Huflederhautentzündungen oder angelaufene Beine.

Bei der Verfütterung von Stroh sollte sichergestellt sein, dass vorher alle „Strohkordeln“ zuverlässig entfernt wurden. Zu diesem Zweck sollten ein scharfes Messer oder eine Schere und ein Sack zur Entsorgung der „Strohkordeln“ in jedem Raufutterlager vorhanden sein.

Wie beim Heu sollte auch beim Stroh auf die Qualität geachtet werden. In ungünstigen Jahren fällt bei der Herstellung von Pressballen Stroh an, das nicht ausreichend getrocknet ist. Derartiges Stroh ist schimmelanfällig, wird schnell muffig und sollte in der Pferdeversorgung keine Verwendung finden, da mit der Fütterung ein erhöhtes Risiko für Krankheiten einhergeht.

Strukturstoffe: Häcksel – Futtermittel für das Pferd

Häcksel besteht meistens nicht vollständig aus Stroh oder Heu, sondern wird oft mit Melasse oder ähnlichem vermischt angeboten. Dabei kann der Anteil der Melasse durchaus bei bis zu 40% liegen. Auf diese Weise werden die Schmackhaftigkeit und Nährwert der Häckselmischung erhöht. Einige Hersteller von Häcksel mengen außerdem Vitamine, Mineralstoffe und Kräuter unter, wodurch die erforderliche Menge an Kraftfutter reduziert werden kann. Mit einer derartigen Häckselmischung lassen sich unter anderem auch Ponys ideal „beschäftigen“, die nicht auf die Gabe von Kraftfutter angewiesen sind und ansonsten „in die Röhre gucken würden“, während die anderen Pferde im Stall ihre Futterration bekommen.

Bei einer Vielzahl der im Handel erhältlichen, melassierten Häckselmischungen auf Basis von Stroh, handelt es sich um Futtermittel, die zum „Verlängern“ der Kraftfutterration gedacht sind. Auf diese Weise verlängert sich die Fressdauer und durch die Einspeichelung des Futters wird verbessert, wodurch Störungen der Verdauung vorbeugt werden kann.

Heuhäcksel, Luzernehäcksel (Alfalfahäcksel) oder Strohhäcksel sollen in der Pferdefütterung zum auch Teil als Heuersatz und/oder Strohersatz dienen. Allerdings kann es durch die alleinige Fütterung von derartigem Häcksel schnell zu Verstopfungen beim Pferd kommen und die Rohfaser ist weniger wertvoll, da sie nur in zerkleinertem Zustand vorliegt.

Für die meisten Pferde ist Luzernehäcksel (Alfalfahäcksel) als Ersatz für Heu zu gehaltvoll. Es kann allerdings aufgrund der großen Mengen an Energie, Protein, Mineralien und Vitaminen ein sinnvolles Zusatzfutter für Pferde sein, die stark arbeiten müssen. Vor allem in den USA und Kanada ist die Häckselfütterung sehr stark verbreitet und der Handel hält zahlreiche fertige Häckselmischungen bereit.

Zuckerrübenschnitzel – Futtermittel für das Pferd

Zuckerrübenschnitzel sind eine Besonderheit: Sie stellen eine Art Zwischending zwischen Strukturfutter und Kraftfutter dar. Bei der Zuckerrübe handelt es sich um ein Wurzelgemüse aus derselben Familie wie die Kartoffel, dessen Anbau in der Landwirtschaft zur Zuckergewinnung erfolgt. Wenn der Zucker aus der Zuckerrübe extrahiert wurde, bleiben Brei und Faserstoffe (rohfaserhaltiges Fruchtfleisch) zurück.

Zu diesen Reststoffen wird Melasse hinzu gegeben. Anschließend wird die Masse getrocknet und zu Trockenschnitzeln weiterverarbeitet. Zuckerrübenschnitzel weisen einen ähnlichen Energiegehalt wie minderwertiger Hafer auf. Allerdings resultiert diese Energie nicht wie beim Hafer aus Stärke sondern aus verdaulicher Rohfaser und Saccharose, was dafür sorgt, dass die aufputschende Wirkung weniger ausgeprägt ist. Daneben liefern Zuckerrübenschnitzel Kalzium und verdauliche Rohfaser. Zuckerrübenschnitzel können als alleinige Energiequelle für Pferde verwendet werden, die lediglich selten geritten werden. Bei einer derartigen Fütterung sollten zusätzlich Luzerne oder andere rohfaserreiche Futtermittel gefüttert werden.

Zuckerrübenschnitzel eignen sich auch gut zur Fütterung von Pferden, die zu vermehrtem Schwitzen aufgrund von hohen Leistungen bei warmer Witterung neigen. In Zuckerrübenschnitzel ist Pektin enthalten. Zuckerrübenschnitzel fungieren in den hinteren Abschnitten des Pferdedarms als Wasserspeicher. Sie ziehen Wassermoleküle an und halten diese fest. Durch den Rohfasergehalt liefern Zuckerrübenschnitzel außerdem langsam verfügbare Energie, was sie zur idealen Energiequelle für Pferde macht, die Langstrecken bewältigen müssen. Auch für Pferde, die bei schnell verfügbaren Energiequellen zu Temperaturausbrüchen neigen, sind Zuckerrübenschnitzel optimal.

Nasses, loses Fruchtmark aus der Zuckerextraktion eignet sich wegen der schlechten Lagerfähigkeit (erhöhte Gärgefahr) kaum zur Pferdefütterung. Auch von der Verwendung von siliertem Fruchtmark sollte Abstand genommen werden.

Zuckerrübenschnitzel sollten in einem speziellen Behälter gelagert werden, der unbedingt entsprechend kennzeichnet werden sollte. (Insbesondere bei pelletierten Zuckerrübenschnitzeln besteht eine große Gefahr der Verwechslung mit herkömmlichen Kraftfutterpellets.)

Für die Fütterung müssen die Zuckerrübenschnitzel mit reichlich kaltem Wasser (doppelt soviel Wasser vom Gewicht her wie Zuckerrübenschnitzel) bedeckt werden. Nach dem Einweichen sollte immer noch ein Rest Wasser übrig bleiben. Die Einweichzeit sollte mindestens zwölf Stunden (besser 24 Stunden) betragen, bevor das Pferd die Zuckerrübenschnitzel in den Trog bekommt. Zuckerrübenschnitzel mit einem Trockengewicht von knapp 600g bringen in eingeweichtem Zustand etwa 2,6kg auf die Waage!

Da eingeweichte Zuckerrübenschnitzel vor allem bei warmem Wetter sehr schnell gären, sollte man sie sofort verfüttern und täglich einen neuen frischen Ansatz machen. Der Behälter, der zum Einweichen der Zuckerrübenschnitzel verwendet wird, sollte zudem nach jeder Benutzung sorgfältig gereinigt werden.

An einem Tag können bis zu 1,8kg Zuckerrübenschnitzel an ein Pferd verfüttert werden, was in etwa vier Futterschippen eingeweichter Schnitzel entspricht.

Im Handel werden auch Zuckerrübenschnitzel angeboten, die nicht melassiert sind und deshalb weniger lösliche Kohlenhydrate beinhalten.

Neben Zuckerrübenschnitzeln werden Zuckerrüben auch in Pellet- oder Würfelform angeboten. Da diese genauso wie die Zuckerrübenschnitzel aufquellen, müssen sie vor der Fütterung gut eingeweicht werden, um Schluckbeschwerden oder einer Kolik vorzubeugen. Durch die dichte Pressung der Zuckerrübenwürfel benötigen diese in der Regel sogar eine noch längere Einweichzeit – hier auf jeden Fall 24 Stunden Einweichen vor der Fütterung einplanen.

Fütterung von Saftfutter

BanGras liefert nicht nur wichtige Strukturstoffe, sondern ist auch das beste Saftfutter für Pferde, das sich durch einen Wassergehalt von 80% bis 90% auszeichnet. Es ist zudem das natürlichste Pferdefutter. Saftfutter zeichnet sich generell durch einen hohen Wassergehalt aus. Futtermittel, die zum Saftfutter gerechnet werden, weisen nur reine geringe Haltbarkeit auf, der Rohfasergehalt ist gering und die Verdaulichkeit hoch. Einige Saftfutter wie Möhren beinhalten jedoch viel Zucker, was bei der Fütterung des Pferdes bedacht werden muss!

Wenn Pferde nicht auf die Weide kommen, also keinen Zugriff auf das Saftfutter  Gras haben, sollte die tägliche Futterration um Saftfutter ergänzt werden. Dazu eignen sich Möhren, Äpfel oder Futterrüben ideal. Auch Rote Beete oder Fenchel sind gutes Saftfutter für Pferde, das allerdings nicht von allen Pferden gerne gefressen wird. Ebenfalls geeignet sind Erdbeeren oder Pflaumen, wobei hier vorher die Steine zu entfernen sind.

Möhren / Karotten - Saftfutter für Pferde

Möhren (Karotten) fördern die Darmtätigkeit des Pferdes und wirken sich positiv auf die Abwehrkräfte (Schutz vor Infektionen) aus. In Möhren sind zudem viel Karotin und Vitamine enthalten. Diese Bestandteile gehen selbst bei einer winterlichen Mietenlagerung nicht verloren. Möhren sollen außerdem Einfluss auf den leicht abtreibbaren Spulwurm nehmen.

Saftfutter Pferde: Äpfel

Saftfutter sollte längs zerschnitten werden. Runde Scheiben oder Würfel sind weniger geeignet. Das Pferd kann längs geschnittene Äpfel, Möhren oder Rüben besser kauen und das Risiko eines Verschluckens oder einer Schlundverstopfung ist deutlich reduziert. Pferde sollten außerdem nicht zu viele Äpfel erhalten, da Äpfel in großen Mengen Koliken verursachen können. Zwei bis drei Kilogramm Möhren sind für ein gesundes Pferd pro Tag unbedenklich.

Bananen und Zitrusfrüchte für das Pferd

Bananen als Saftfutter für Pferde?

Viele Pferde fressen gerne Bananen. In Bananen ist wichtiges Kalzium, Kalium und Magnesium enthalten. Pro Tag sollte das Pferd nicht mehr als eine halbe bis eine ganze Banane bekommen, wenn regelmäßig Bananen gefüttert werden. Größere Mengen an Bananen können beim Pferd Auslöser für Hyperkaliämie oder Herzschädigungen sein.

Pferde können auch mit anderen exotischen Früchten oder Zitrusfrüchten gefüttert werden, wenn sie sie mögen. Orangen sind beispielsweise wertvolle Vitaminquellen. Mehr als ein bis zwei Orangen pro Tag sollte das Pferd jedoch nicht erhalten.

Im Gegensatz zu anderen Haustieren haben Pferde ein äußerst sensibles Verdauungssystem, weshalb man sie nicht als „Restefresser“ missbrauchen sollte. Gemüse und Früchte, die an das Pferd verfüttert werden, sollten in einwandfreiem Zustand sein.

Reines Getreide – Futtermittel für das Pferd

Als Getreidekörner werden Samen von so genannten Monokotyledonen bezeichnet. Unter Monokotyledonen versteht man Pflanzen mit nur einem Keimblatt.

Zum reinen Getreide gehören zum Beispiel Gerste, Hafer und Mais. Diese Getreidesorten verfügen alle über einen hohen Gehalt an Stärke und sind damit Kohlehydratquellen für das Pferd. Die Stärke wird im Getreidekorn im so genannten Endosperm gelagert, der auch als Mehlkörper bezeichnet wird.

Getreide ist als Futtermittel für Pferde hinsichtlich seines Gehalts an Mineralstoffen eher ungünstig, da in Getreide viel Phosphor und weniger Kalzium enthalten ist. Pferde benötigen jedoch mehr Kalzium und weniger Phosphor. Getreide hat zwar einen hohen Gehalt an Proteinen, deren Qualität fällt jedoch eher niedrig aus, da im enthaltenen Protein nur wenig Lysin (essentielle Fettsäure) vorkommt. Aus diesem Grund werden dem Getreide in der Futtermittelherstellung ergänzend Vitaminvormischungen, Mineralstoffvormischungen und hochwertige Proteinquellen beigefügt.

Pferde sind von der Natur aus nicht auf das Fressen von Körnern ausgerichtet. Deshalb sollte man bei der Fütterung von Getreide an Pferde vorsichtig vorgehen. Das Pferd sollte aufgrund seines kleinen Magens nicht mehr als 2,5kg Getreide pro Ration erhalten.

Die Fütterung ganzer Getreidekörner ist nur sinnvoll, solange das Pferd über gute Zähne verfügt. In der Pferdefütterung können alle Arten von Getreide in Form von ganzen Körnern verfüttert werden, wobei Gerste und Weizen vor der Fütterung in heißem Wasser eingeweicht oder gekocht werden müssen, damit die Schalen aufweichen.

Bevor das Getreide in den Futtermittelhandel kommt, kann es auch auf unterschiedliche Arten weiterverarbeitet und aufgeschlossen werden:

Eine Methode ist beispielsweise die Extrusion. Bei der Extrusion wird das Getreide unter hohem Druck gekocht (Vorgang gleich der Popcorn-Herstellung), wobei die Stärkemoleküle im Getreide aufgespaltet werden. Das Futter wird so leichter verdaulich. Zur Extrusion eignen sich am besten Getreidesorten, die sich durch einen geringen Rohfaseranteil und einen hohen Fettanteil auszeichnen. Das Gewicht von extrudiertem Getreide ist geringer als das Gewicht von pelletiertem Getreide, weshalb das Pferd mehr Zeit für das Fressen benötigt.

Ein weiterer Prozess ist die Mikronisation. Im Rahmen der Mikronisation wird das Getreide zu Flocken verarbeitet und angeröstet/getoastet, wodurch die enthaltene Stärke ebenfalls leichter verdaulich für das Pferd wird, weil enthaltene lange Stärkemoleküle teilweise aufgespaltet werden. Das Getreide wird beim Mikronisieren in einem Gerät bearbeitet, das Ähnlichkeit mit einer Mikrowelle aufweist. Getreideflocken sind im Vergleich zu ganzen Getreidekörnern leichter und weisen eine größere Oberfläche auf, was den Zeitraum, den das Pferd zum Fressen benötigt, verlängert.

Getreide kann auch gewalzt oder gequetscht werden. Beim Walzen bzw. Quetschen wird die Spelze (Schale) entfernt und die Körner werden aufgebrochen. Da das Getreide nach dem Walzen sehr schnell an Nährwert verliert, weil der Mehlkörper der Luft ausgesetzt ist, sollte gewalztes Getreide in einem Zeitraum von 14 Tagen verfüttert werden. Beim Kauf von beispielsweise Quetschhafer sollte man sich beim Futterlieferanten deshalb genau erkundigen, wie lange dieser schon gelagert wurde.

Eine weitere Art der Bearbeitung ist die Dampfbehandlung. Die Getreidekörner durchlaufen bei der Dampfbehandlung heiße Walzen, wobei sie gekocht und aufgebrochen werden. Auch bei diesem Prozess verändert sich die im Getreide enthaltene Stärke so, dass sie leichter vom Pferd verdaut werden kann.

Futtermischungen für das Pferd

Bei den Futtermischungen für das Pferd, die im Handel zur Verfügung stehen, kann nach drei Kategorien unterschieden werden. Es gibt:

  • Rohfaserreiche Pellets
  • Konzentrierte Pellets oder Körnermischungen,
    die als alleiniges Kraftfutter dienen
  • Ergänzungsfutter (Pellets, Körnermischungen, Proteinkonzentrate)

Rohfaserreiche Pellets

Die rohfaserreichen Pellets dienen als Teil- oder Vollersatz für Heu und Kraftfutter. Man verfüttert rohfaserreiche Pellets insbesondere an über-
gewichtige Ponys. Außerdem werden sie als Ersatzfuttermittel eingesetzt, wenn das Heu knapp ist. Daneben haben sich rohfaserreiche Pellets bewährt, um die Kondition bei Pferde in Ruhepausen zu erhalten. Rohfaserreiche Pellets sollten zusammen mit Häcksel gefüttert werden.

Konzentrierte Pellets / Körnermischungen

Körnermischungen und konzentrierte Pellets sind ein ausgewogenes Nahrungsmittel für das Pferd. Sie werden zusammen mit Heu und Wasser verfüttert. Es gibt unterschiedliche Mischungen für die verschiedenen Pferdetypen. So weisen die Körnermischungen / konzentrierten Pellets für Jungpferde einen hohen Proteingehalt auf. Leistungspferde erhalten eine besonders energiereiche Futtermischung. Und Pferde, die nur eine geringe Belastung durch Arbeit haben oder sich in einer Ruhephase befinden, bekommen eine Futtermischung, die energiearm zusammengestellt ist.

Zusätzlich bietet der Handel Ergänzungsfuttermischungen an, die ebenfalls als Pellets oder Körnermischung zur Verfügung stehen. Diese Ergänzungsfutter-
mischungen dienen als Ausgleich, wenn neben ansonsten eine reine Getreidefütterung des Pferdes stattfindet. Als Beispiel erhält das Pferd die Hälfte seiner Ration in Form von Hafer. Die andere Hälfte der Ration besteht aus dem Ergänzungsfutter. Zusammen mit dem Strukturfuttermittel Heu kommt das Pferd dann auf eine ausgewogene und gesunde Gesamtration.

Die Fütterung des Pferdes mit Mischfutter bietet viele Vorteile: Das Pferd erhält über die Futtermischung alles was es braucht. Jeder Pferdetyp kann seinen Bedürfnissen gerecht mit speziellen Futtermischungen versorgt werden. Die Qualität von Mischfuttern ist gleich bleibend. Für die Herstellung von Futtermitteln gibt es strenge Qualitätskontrollen. Kraftfuttermischungen können lange gelagert werden, wobei das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum hilfreich ist. Darüber hinaus sind Futtermischungen praktisch staubfrei, womit sie sich auch für Pferde eignen, die allergisch gegen Staub sind. Zusätzlich sind die Futtermischungen sehr schmackhaft für das Pferd. Einige Mischungen wurden speziell für schlecht fressende Pferde entwickelt. Man muss sich allerdings vor Überfütterung in Acht nehmen.

Auf den Mischfuttern für Pferde müssen die Inhaltstoffe laut Gesetz in der Futtermitteldeklaration bzw. am Sackanhänger oder auf dem Sackaufkleber aufgeführt werden. Zu den Angaben gehört jeweils in Abhängigkeit zum Gesamtgewicht der prozentuale Anteil von Rohfett, von Rohprotein, von Rohfaser und von Asche. Zusätzlich muss die Menge der zugesetzten Vitamine A, D und E angegeben werden. Wenn der Futtermischung synthetisches Selen beigegeben wird, muss auch der absolute Selengehalt (in mg/kg) aufgeführt sein. Darüber hinaus muss ebenfalls ein eventueller Zusatz von Antioxidantien angegeben werden. Einige Futtermittelhersteller geben zusätzlich auch die verdauliche Energie und das verdauliche Rohprotein an, was jedoch nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Das Verfalldatum des Futters muss allerdings angegeben sein.

Müslifutter für Pferde

Allgemein setzt sich Müslifutter für Pferde aus einer Mischung von Getreideflocken (mikronisiertes Getreide), Erbsen und Bohnen zusammen. Meist werden Müslifutter auch noch kleine Pellets untergemischt, die Vitamine und Mineralstoffe beinhalten. Müslifutter für Pferde wird außerdem noch mit Melasse oder Sirup angereichert, um den Staubgehalt zu reduzieren und zu verhindern, dass sich einzelne Komponenten des Müslis entmischen.

Vorteile von Müsli für Pferde

  • Müsli ist für Pferde leichter verdaulich, weil die Stärke im Getreide durch das Mikronisieren teilweise abgebaut wird. So gelangt weniger unverdaute Stärke in die hinteren Abschnitte des Pferdedarms.
  • Pferde benötigen für das Kauen von Müslifutter mehr Zeit als für das Kauen von Pellets. Auf diese Weise wird vermehrt Speichel produziert und das Futter gelangt langsamer in den Magen des Pferdes.
  • Von schlechten, mäkeligen Fressern wird Müsli in der Regel besser angenommen als Pellets.
  • Einzelne Komponenten können im Müslifutter leicht identifiziert werden, was bei reinen Kraftfutter-Pellets nicht möglich ist.
  • In Müsli können hohe Mengen von Öl leichter untergemischt werden als bei Kraftfutter-Pellets. Öl ist eine ausgezeichnete Energiequelle für das Pferd.

Mash für das Pferd

Bei Mash handelt es sich um ein traditionelles Pferdefutter. Es zeichnet sich durch eine gute Schmackhaftigkeit aus und hat positive Effekte auf die Abwehrkräfte des Pferdes. Das sehr bekömmliche Feuchtfutter wird als Zusatz zur Tagesration des Pferdes gegeben. Mash wird als leicht verdauliches, abführendes Zusatzfutter vor allem an kranke Pferde, Pferde in der Genesungsphase, Pferde im Haarwechsel und an Stuten in der Säugephase / Laktation verfüttert. Mash regt die Darmtätigkeit des Pferdes an und fördert das allgemeine Wohlbefinden.

Viele Futtermittelhersteller bieten fertige Mischungen zur Herstellung von Mash an. Neben Mash wird im Futtermittelhandel auch so genannter Reformhafer angeboten. Reformhafer weist eine ähnliche Zusammensetzung wie Mash auf, wird aber trocken an die Pferde verfüttert.

Daneben gibt es sehr viele verschiedene Rezepte, um selber Mash für sein Pferd herzustellen.

Mash sollte immer warm am Tag der Zubereitung an das Pferd verfüttert werden.

Zutaten für klassischen Mash – Mash Rezept 1

  • Leinsamenschrot (2 Handvoll)
  • 1kg Weizenkleie
  • 1kg Quetschhafer
  • Wasser

Der Leinsamenschrot wird bereits einen Tag vor der Fütterung in einem guten Liter Wasser über Nacht eingeweicht. Am Tag der Fütterung kocht man den Leinsamenschrot, der restlos aufgequollen sein sollte, noch einmal in einem frischen Liter Wasser auf. Anschließend mischt man die Weizenkleie und den Quetschhafer unter und rührt die Mashmischung gut durch. Bei Bedarf kann noch etwas warmes Wasser zugegeben werden, damit ein dicker Brei entsteht.

Mash wird lauwarm bei der abendlichen Fütterung an das Pferd verfüttert. Im Idealfall wird die Mashfütterung auf den Vorabend eines Ruhetages gelegt. Dabei erfüllt Mash eine vorbeugende Wirkung gegen die so genannten Feiertagskrankheiten (Kolik, Kreuzverschlag).

Zutaten – Mash Rezept 2

  • 100g Leinsamenschrot
  • 500g Weizenkleie
  • 200g Hafer
  • 1 Esslöffel Salz
  • Wasser

Wie beim ersten Rezept ist es ratsam, den Leinsamenschrot über Nacht einzuweichen, bevor man ihn am Fütterungstag in etwa 1,5 Liter Wasser kocht. Den Brei aus Leinsamen nach dem Kochen mit Weizenkleie, Hafer und Salz vermischen. Anschließend etwa eine halbe Stunde ziehen lassen und wiederholt kaltes Wasser nachgießen, während das Futter weiter aufquillt. Wenn der Mash lauwarm ist, kann er an das Pferd verfüttert werden (siehe Mash Rezept 1).

Leinsamen

Leinsamen gehören nicht zu den Getreidesorten. Bei Leinsamen handelt es sich um die Samen der Flachspflanze. Der Ölanteil in Leinsamen liegt mit 30% sehr hoch. Daneben enthält Leinsamen zu 20% Eiweiß.

In Leinsamen sind so genannte pflanzliche Schleimstoffe enthalten (30g bis 100g pro kg). Wenn die Leinsamen gekocht werden, bilden diese pflanzlichen Schleimstoffe eine gelartige Masse.

Kleine Mengen von Leinsamen in der Pferdefütterung scheinen eine positive Wirkung auf die Pferde zu haben. Es wird angenommen, dass die Schleimstoffe die Gleitfähigkeit des Futters erhöhen und so den Darmwänden einen besonderen Schutz vor mechanischen Beschädigungen bieten. Leinsamen kann zudem Verstopfungen vorbeugen, ohne dabei eine zu ausgeprägt abführende Wirkung zu entwickeln. Pferde, die mit Leinsamen gefüttert werden, zeichnen sich außerdem durch ein glänzendes Fell aus.

Allerdings ist in Leinsamen auch die Substanz Linamarin enthalten. Linamarin kann für Pferde giftig sein, da das Linamarin durch Enzymprozesse im Pferdedarm zu Blausäure umgewandelt werden kann. Wenn Leinsamen abgekocht wird, wird das Enzym, das für die Freisetzung des Linamarin verantwortlich ist, zerstört.

In der Pferdefütterung können bis zu 100g Leinsamen pro Tag an das Pferd verfüttert werden. Zunächst sollte man dazu die Leinsamen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Am Tag darauf gibt man noch etwa 2 Liter Wasser pro 100g Leinsamen hinzu und bringt die Masse dann auf dem Herd zum Kochen und lässt sie anschließend für mehrere Stunden köcheln. Wenn der Kochvorgang abgeschlossen ist, können Leinsamen und „Schleim“ nach dem Abkühlen mit dem Futter (z.B. Kleiemash) vermengt werden, mit dem sie verfüttert werden sollen.

Im Futtermittelhandel werden auch Leinsamen für Pferde angeboten, die bereits mit Hitze vorbehandelt wurden. Derartige Leinsamen zeichnen sich dadurch aus, dass kein potentiell giftiges Linamarin mehr enthalten ist. Der Anteil an Schleimstoffen ist jedoch bei diesen Leinsamen ebenfalls reduziert. Diese Fertigprodukte werden in Form von Kuchen, Pellets oder als Pulver angeboten. Kochen ist hierbei nicht mehr notwendig.

Nährwert von Leinsamen

Energiewert: 18 MJ vE/kg
Rohprotein: 22%
Rohfaser: 7%
Öl (Fett): 31%

Das in Leinsamen enthaltene Protein ist für Pferde nur wenig wertvoll.

Erbsen und Bohnen

Erbsen und Bohnen werden in mikronisierter oder dampfbehandelter Form als Flocken in der Pferdefütterung eingesetzt. Sie zeichnen sich unter anderem durch ihre Schmackhaftigkeit aus und werden oft Futtermischungen beigemengt.

Nährwert von Erbsen und Bohnen

Energiewert: 13 MJ vE/kg
Rohprotein: 24%
Rohfaser: 6%
Fett: 5%

Erbsen und Bohnen sind eine gute Lysin-Quelle für das Pferd, weshalb sie sich gut als Zusatz im Pferdefutter eignen.

Sojabohnen

Rohe Sojabohnen dürfen aufgrund enthaltener Toxine nicht an Pferde verfüttert werden. Die Sojabohnen, die in der Pferdefütterung verwendet werden, durchlaufen deshalb eine Wärmebehandlung. Sojabohnen können in der Fütterung des Pferdes entweder als reine Proteinquelle oder als kombinierte Energie- und Proteinquelle eingesetzt werden. Sollen die Sojabohnen lediglich zur Proteinversorgung dienen, werden entfettete Sojabohnen in Form von Sojaextraktionsschrot verfüttert.

Das Protein, das in Sojabohnen enthalten ist, ist für Pferde sehr hochwertig. Das in den Bohnen enthaltene Fett wirkt sich positiv auf das Fell des Pferdes auf (Glanz). Sojabohnen eignen sich als alleinige Proteinquelle zur Ergänzung der Futterration bei einer traditionellen Heu/Hafer Fütterung des Pferdes.

Nährwert von Sojabohnen

Energiewert: 13 MJ vE/kg
Rohprotein: 44%
Rohfaser: 6%
Fett: 1% (in Sojaextraktionsschrot) bis 20%

Weizenkleie

Weizenkleie setzt sich aus den Hüllspelzen und den Außenschichten des Weizenkorns zusammen. Es handelt sich dabei um ein Nebenprodukt, das in der Mehlproduktion anfällt. Der Energiegehalt von Weizenkleie weist Ähnlichkeit mit dem Energiegehalt von minderwertigem Hafer auf.

In Weizenkleie ist viel Eiweiß enthalten, welches jedoch vom Pferd nicht so gut verwertet werden kann, weshalb Kleie auch oft an Pferde verfüttert wird, die eiweißarm ernährt werden sollen. Außerdem beinhaltet Weizenkleie Rohfaser und Phosphor. Der Gehalt an Kalzium ist in Weizenkleie niedrig. Der hohe Phosphoranteil in der Weizenkleie kann zudem dazu führen, dass das Kalzium, das andere Futtermittel liefern sollen, nicht mehr ausreichend vom Pferd verdaut werden kann. Durch die Fütterung von Weizenkleie kann weiterhin die Bildung von Darmsteinen gefördert werden.

Der hohe Anteil an Rohfaser in der Weizenkleie, sorgt dafür, dass die Kleie viel Wasser aufnimmt, was einen abführenden Effekt zur Folge hat. Meist ist diese Wirkung erwünscht, wenn Weizenkleie gefüttert wird. Es ist allerdings auch so, dass eine übermäßige Verfütterung von Weizenkleie dazu führen kann, dass es zu negativen Auswirkungen auf die Bakterien kommt, die die hinteren Darmabschnitte des Pferdes besiedeln.

Kleie ist ein verhältnismäßig teures Futtermittel, das sehr schmackhaft für Pferde ist und sich durch ein leichtes Gewicht auszeichnet. Zur Fütterung sollte Kleie mit Futterkalk vermengt werden. Der Anteil von Kleie an der gesamten Kraftfutterration des Pferdes sollte 10% nicht übersteigen. Kleie kann trocken oder als Brei bzw. Mash verfüttert werden.

Nährwert von Kleie

Energiewert: 10 MJ vE/kg
Rohprotein: 15%
Rohfaser: 11%
Öl (Fett): 3%

Kleiemash für das Pferd

In früheren Zeiten wurde Weizenkleie einmal in der Woche in Form von Kleiemash an Ruhetagen an Pferde verfüttert.

Wenn Pferde von einer akuten Hufrehe betroffen sind, kann die Gabe von Kleiemash innerhalb von 24 Stunden nach dem Einsetzen der Rehe, dazu genutzt werden, um die schädlichen Bakterien aus dem Pferdedarm zu beseitigen. In Absprache mit dem Tierarzt kann die Fütterung von Kleiemash auch als Vorbeugemaßnahmen gegen Koliken durchgeführt werden.

Zubereitung Kleiemash

Für die Zubereitung eines Kleiemash für das Pferd nimmt man am besten einen sauberen Plastikeimer. Zunächst wird die gewünschte Menge Weizenkleie (etwa 900g bis 1350g) in den Eimer gegeben und anschließend mit kochendem Wasser übergossen. Dabei sollte eine breiige, dickliche Masse entstehen, die weder allzu dick noch zu wässrig ist. Anschließend deckt man den Eimer mit einem Handtuch ab oder stülpt einen Sack darüber und lässt die Weizenkleie gut durchziehen. Wenn der Kleiemash auf eine handwarme Temperatur abgekühlt ist, kann er ans Pferd verfüttert werden. Daneben kann der Kleiemash auch kalt als Brei verfüttert werden.

Um den Kleiemash zusätzlich aufzuwerten und schmackhafter zu machen, können vorgekochte Leinsamen, Apfelstücke, Möhrenstücke, Hafer und etwas Kochsalz oder Mineralsalz zugegeben werden. Hafer und Salz können bereits vorab zur Kleie gegeben werden, bevor das kochende Wasser zugegeben wird.

Altbrot – Brot für Pferde

In Brot ist viel Eiweiß und Energie enthalten. Für Pferde beinhaltet Brot jedoch zu wenig Kalzium und andere Mineralstoffe. Bevor Brot an Pferde verfüttert werden kann, muss es gut durchgetrocknet sein. Altbrot, das gut durchgetrocknet ist, zeichnet sich durch seine Lagerfähigkeit aus. Außerdem wird durch das Risiko der Schimmelbildung durch den Trocknungsprozess reduziert.

Bei ganz trockenem Altbrot ist gewährleistet, dass das Pferd sorgfältig kauen muss.

In der Pferdefütterung wird altes Brot nur in geringen Mengen als Belohnungsfutter eingesetzt. Wer sein Pferd mit größeren Mengen Altbrot füttert, erhöht die Risiken für Schlundverstopfungen und schwere Störungen der Verdauung.

Vollkornbrot eignet sich ideal als Altbrot für die Fütterung von Pferden. Weißbrot hingegen ist eher ungünstig (siehe: Weizen). Von der Fütterung von Keksresten oder Kuchenresten sollte vollständig Abstand genommen werden.

Öl und Fett

Für Pferde stellt Öl eine hervorragende Energiequelle dar. Die Energie aus Öl wird nur langsam freigesetzt. Außerdem ist in Öl weder Eiweiß noch Stärke enthalten. Im Gegensatz zum Menschen verfügen Pferde über keine Gallenblase. Bei der Fettverdauung produzieren Pferde deshalb fortwährend Gallenflüssigkeit. Die Fettverdauung läuft beim Pferd im Dünndarm ab.

Durch Fett kann ein Teil der Energie ersetzt werden, die ansonsten üblicherweise in Form von Stärke durch Getreide zur Verfügung gestellt wird.

In der Ernährungsforschung zur Fettverfütterung an Pferde lag das größte Augenmerk auf pflanzlichen Ölen wie Sojaöl. Talg / tierisches Fett ist eine kostengünstige Form von Fett, die jedoch in Bezug auf die Verdaulichkeit weniger gut abschneidet als pflanzliche Fette.

Öl, das in der Pferdefütterung verwendet werden kann, kann in jedem Supermarkt erworben werden. Es gibt jedoch auch unterschiedliche Hersteller, die Öl im Direktverkauf zu günstigen Preisen anbieten.

Zur Fütterung wird das Öl einfach über das Pferdefutter gegossen. Mit nur zwei Esslöffeln täglich kann ein glänzendes Fell beim Pferd erzielt werden.

Bei Öl handelt es sich um eine wertvolle Energiequelle für das Pferd, die sich insbesondere für Pferde empfiehlt, die unerwünscht heftige Reaktionen auf schnell freiwerdende Energie zeigen. Öl ist auch eine sinnvolle Ergänzung für schlechte Fresser, die immer nur kleine Mengen an Futter zu sich nehmen. Durch den Einsatz von Fett bzw. Öl kann man hier die zur ausreichenden Versorgung notwendige Futtermenge einfach reduzieren.

Neben der zusätzlichen Beimischung von Öl kann man sich in der Pferdefütterung auch für Futtermittel entscheiden, die bereits „von Haus aus“ über einen größeren Ölgehalt verfügen. Dazu gehören beispielsweise extrudierte Futter, Nackthafer und einige Müslimischungen.

In der Fütterung von Distanzpferden nehmen Fette eine besondere Bedeutung ein. Durch die Versorgung mit zusätzlichen Ölen / Fetten scheint sich die Ausdauer der Pferde zu verbessern. Werden Fette ab Trainingsbeginn zugefüttert, passt sich der Stoffwechsel des Pferdes darauf an und nutzt die Fettsäuren als Energiequelle. Glykogen und Gluskose hingegen werden vom Pferdekörper für später gespeichert. Es besteht zudem die Annahme, dass Rennpferde, die mit zusätzlichem Öl versorgt werden, eine kürzere Erholungsphase nach dem Rennen benötigen.

Auch für Hufrehe-Pferde, die nach dem Auskurieren wieder in Arbeit genommen werden, stellen Fette / Öle eine sinnvolle Energiequelle dar. Durch die Fütterung mit Fetten / Ölen sinkt die Gefahr einer Überbelastung mit löslicher Stärke des Dickdarms, da der Stärkegehalt in der Futterration herabgesetzt werden kann, weil die Energie durch die erforderliche Fette / Öle bereitgestellt wird.

Pferde werden nur dann durch eine Fett / Öl Fütterung dick, wenn sie mit mehr Energie versorgt werden, als sie benötigen (verbrauchen).

Nährwert von Öl

Energiewert: 35 MJ vE/kg
Rohprotein: 0%
Rohfaser: 0%

In Lebertranöl sind die Vitamine A, D und E sowie essenzielle Fettsäuren enthalten. Daneben eignen sich insbesondere Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl und Sojaöl für die Fütterung von Pferden.

Lecksteine für Pferde

Für die Nährstoffversorgung des Pferdes – insbesondere für die Versorgung mit wichtigem Salz – sind Lecksteine eine notwendige Ergänzung. Lecksteine sind viereckig oder rund gepresst. Mineralsalzlecksteine für Pferde beinhalten in erster Linie Kochsalz, Kalk und Phosphor. Einige Hersteller setzen auch Vitamine in Lecksteinen zu. Unabhängig davon, ob ein Pferd im Stall oder auf der Weide gehalten wird, sollte es ganzjährig freien Zugang zu einem Leckstein haben. Neben den industriell hergestellten Lecksteinen für Pferde, werden im Handel auch natürliche Lecksteine z.B. Himalaya-Salz-Lecksteine angeboten.

Wenn Pferde mangelhaft mit Mineralstoffen und Vitaminen versorgt werden, kann eine so genannte Lecksucht auftreten. Pferde mit Lecksucht belecken ständig zwanghaft die unterschiedlichsten Gegenstände. Bei diesen Gegenständen kann es sich beispielsweise um Mauerwerk, Holzwände oder auch die Kleidung von Reiter bzw. Pfleger handeln.

Lecksteine eignen sich nicht zur vollständigen Versorgung des Pferdes mit Mineralstoffen oder Vitaminen, da es keine Möglichkeit zur Kontrolle gibt, wie oft das Pferd an den Leckstein geht und wie viele Mineralstoffe oder Vitamine dabei aufgenommen werden. Hier führt der sichere Weg zu einer vollwertigen Ernährung über die Verwendung eines Ergänzungsfutters oder einer Futtermischung, die bereits alle Mineralstoffe und Vitamine enthält, die das Pferd tagtäglich benötigt.

Mineralfutter – Futtermittel für das Pferd

Durch die Zugabe von Mineralfutter soll in der Pferdefütterung eine Ausbalancierung der Ration erfolgen oder ein Mangel behoben werden. In den verbreiteten Mineralfuttern finden sich Vitamine (bspw. Biotin), Mineralien (bspw. Futterkalk), Breitspektrum-Mischung von Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen und Körpersalze (bspw. Elektrolyte). Bei einem Stallpferd ist darüber hinaus wahrscheinlich die Zugabe der Vitamine A, D, E und von Folsäure notwendig. Pferde, die hohe Leistungen erbringen müssen und viel Kraftfutter und relativ wenig Gras als Nahrung erhalten, benötigen unter Umständen auch noch Vitamine der B-Gruppe als Ergänzung. Im Bezug auf die Spurenelemente kommen in der Hauptsache Mängel an Selen, Jod, Zink, Kupfer und Mangan vor.

Bevor Sie Ihr Pferd mit einem Mineralfutter füttern, sollten Sie immer die Fütterungshinweise des Futtermittelherstellers lesen. Benutzen Sie zur Dosierung den beiliegenden Messbecher und verschließen Sie die Mineralfutterdose nach der Entnahme gewissenhaft. Das Mineralfutter sollte wie das Kraftfutter an einem kühlen, trockenen Ort gelagert werden und keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Beachten Sie beim Kauf von Mineralfuttern das Haltbarkeitsdatum und kaufen Sie nur soviel auf einmal, wie Sie im zur Verfügung stehenden Zeitraum auch wirklich verfüttern können. Denken Sie bei der Auswahl des Mineralfutters daran, dass viele Kraftfuttermischungen bereits mit Mineralien und Vitaminen angereichert sind. Falls Sie Ihr Pferd mit der empfohlenen Menge eines solchen Kraftfutters versorgen, ist die zusätzliche Gabe von Mineralfutter unnötig. In den meisten Fällen ist die Ergänzung der Ration durch ein Mineralfutter notwendig, um eine ausgeglichene Gesamtfutterration des Pferdes zu erreichen. Wenn Sie ein neues Mineralfutter einführen, gehen Sie stufenweise vor und erhöhen Sie die Dosis im Laufe einer Woche bis zur endgültigen, empfohlenen Menge.

Eine Mineralfutter-Fütterung ist notwendig, wenn das Pferd ansonsten mit einem Futter von eher schlechterer Qualität versorgt wird. Auch Pferde, die hohe Leistungen erbringen müssen, sollten ein zusätzliches Mineralfutter erhalten. Daneben bietet sich die Zugabe von Mineralfutter an, wenn das Pferd Stress ausgesetzt ist (bspw. aufgrund einer Krankheit, seines Alters oder durch Wachstum).

Wenn das Pferd keinen Zugang zu einem Salzleckstein hat, muss Salz zugefüttert werden. Bei Leistungspferden ist nach großen Anstrengungen (verbunden mit starkem Schwitzen) die zusätzliche Verabreichung von Elektrolyten (Körpersalzen) notwendig. Bekommt das Pferd Rationen aus reinem Getreide, so müssen diesen Dikalziumphosphat oder Futterkalk beigegeben werden.

Zusatzfuttermittel für das Pferd

Neben den Mineralfuttern gibt es noch eine Vielzahl anderer Zusatzfuttermittel für das Pferd, die sich insbesondere dazu eignen, eine schon ausgeglichene Gesamtfutterration sinnvoll zu ergänzen.

Zu diesen Zusatzfuttermitteln gehören beispielsweise Enzyme, die als biologische Katalysatoren die Verdauung des Pferdes fördern.

Durch die zusätzliche Gabe von Kräutern lässt sich Mineralfutter teilweise natürlich ersetzen. Lesen Sie jetzt mehr über  Kräuter in der Pferdefütterung.

Bei Pferden, die mit Antibiotika behandelt wurden oder die Stress ausgesetzt waren, kann die Anreicherung des Futters mit probiotischen Futtermitteln / Probiotika (lebenden Bakterien) dazu beitragen, dass die Darmflora nach Verdauungsstörungen wiederbelebt wird.

Wenn man der Futterration Hefen (Saccharomyces cerevisiae) beigibt, kann so die Zahl der rohfaserverdauenden Bakterien im Dickdarm erhöht werden, die der Verwertung von lebenswichtigen Rohfasern dienen.

Lebertran ist für Pferde eine wertvolle Quelle für die Vitamine A, D und E. Eine Zugabe von Lebertran zur Futterration ist insbesondere im Winter zu empfehlen.

Melasse ist ein Nebenprodukt der Zuckerrübenverarbeitung und ein schmackhaftes Ergänzungsfutter, das sich gut als Bindemittel für trockene Futterkomponenten eignet. Melasse ist dunkel und klebrig. Sie überdeckt auch gut schlechten Geschmack. So können Medikamente mit Melasse gemischt werden und mithilfe einer kleinen Spritze direkt ins Pferdemaul gegeben werden. Zudem wirkt sich die Gabe von Melasse appetitanregend aus und hat positive Auswirkungen auf das Fell des Pferdes.

Die Fütterung von Apfelessig soll dazu beitragen, bei betroffenen Pferden die Symptome einer Arthritis zu reduzieren.

Ein in Deutschland relativ unbekanntes und neues Zusatzfuttermittel für Pferde ist Hanf. Lesen Sie jetzt mehr über die Inhaltsstoffe und die Wirkbereiche von Pferdehanf.

Salz ist für das Pferd essentiell. Deshalb sollte jedes Pferd ganzjährig einen Salzleckstein zur Verfügung haben, auf den es frei zugreifen kann.

Pferdehanf als Ergänzungsfutter für das Pferd

In Deutschland ist Hanf als Ergänzungsfuttermittel für das Pferd noch relativ unbekannt. In den USA, in Neuseeland und vielen anderen Ländern konnte sich das Naturprodukt Hanf allerdings in der Pferdefütterung etablieren und findet aufgrund seines breiten Wirkspektrums großen Anklang bei den Pferdebesitzern.

Pferdehanf beinhaltet viele wertvolle, hochwertige Nährstoffe, die den Stoffwechsel, den allgemeinen Gesundheitszustand und das Wohlbefinden des Pferdes positiv beeinflussen. Besonders hervorzuheben sind hierbei die verschiedenen Omega-Fettsäuren (3, 6, 9), die Linolsäure und die Gamma-Linolsäure. Daneben enthält Pferdehanf viele wichtige Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und Aminosäuren.

Bei Pferdehanf handelt es sich um ein reines Naturprodukt, das zu 100% natürlich angebaut und bearbeitet wird. Das Ergänzungsfutter wird aus reinem, gemahlenem Hanf ohne Zugabe von Zusatzstoffen hergestellt. Pferdehanf enthält nahezu kein THC (Anteil gesetzlich < 0,2%) und ist zudem frei von Gluten, was bedeutet, dass keine bekannten Allergien durch die Fütterung hervorgerufen werden. Der Stärkeanteil in Pferdehanf fällt nur gering aus, stattdessen liefert die hochwertige Futterergänzung wichtige Ballaststoffe. Prinzipiell eignet sich Pferdehanf als sinnvolles Ergänzungsfutter zum sonstigen Speiseplan für jedes Pferd. Besonders empfehlenswert ist die Fütterung von Hanf allerdings für alte, kranke oder verletzte Pferde, wo es sich sehr positiv auf das allgemeine Wohlbefinden der Tiere auswirkt. Darüberhinaus zeigt Pferdehanf unterstützende und stärkende Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem, die Verdauung, das Atemwegsystem, das Nervensystem und die Hufe. Zudem trägt Pferdehanf zur Entzündungshemmung bei Gelenkentzündungen, Arthrose oder Hufrehe bei und lindert auch die Schmerzen. Vor allem schwerfüttrige Pferde werden durch die Gabe des hochwertigen Ergänzungsfutters bei der Gewichtszunahme und beim Aufbau von Muskeln unterstützt. Die besonderen Inhaltsstoffe von Pferdehanf beeinflussen zusätzlich Haut, Fell und Langhaar positiv und helfen dem Pferd beim Fellwechsel.

Rezepte für Pferde Leckerli

Leckerlis für Pferde können auch ganz einfach selbst gebacken werden. Einige Rezepte für Pferde Leckerlis haben wir Ihnen hier zusammengestellt:

Fenchel-Leckerli

Zutaten:

  • 6 gehäufte Esslöffel Vollkornmehl
  • 10 Teebeutel „Fenchel“
  • 1/2 Teelöffel Salz
  • 3 Esslöffel Leinsamen
  • ca. 1/8 Liter Wasser (u. U. mehr)

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.

Hinweis zu den Leinsamen: Leinsamen enthalten eine giftige Substanz (siehe auch:  Leinsamen). Deshalb empfiehlt es sich die Leinsamen vor der Zubereitung der Leckerli zu kochen oder Leinsamen im Handel zu kaufen, die bereits vorbehandelt sind.

Zunächst die Teebeutel öffnen und deren Inhalt zusammen mit den anderen trockenen Zutaten in ein Behältnis zum Mixen geben. Dann das Wasser zugeben und alles mit einem Mixer gut miteinander verrühren. Wenn der Teig zu feucht sein sollte, noch etwas Vollkornmehl zugeben. Falls der Teig zu trocken ist löffelweise Wasser nachgeben, bis die Konsistenz stimmt.

Nun werden kleine Teighäufchen (in etwa halb so groß wie ein Teelöffel) auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilt. Der Leckerli-Teig geht nicht auf.

Die Fenchel-Leckerli nun für circa eine halbe Stunde backen, bis der Teig steinhart geworden ist. Vor dem Verfüttern sollten die Leckerli eine Nacht lang an einem trockenen Ort ruhen. Die Haltbarkeit beträgt etwa 5 Tage.


Zuckerrüben-Leckerli

Zutaten:

  • 200g Weizenvollkornmehl
  • 150g Vollkornhaferflocken
  • 225g Zuckerrübensirup

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.

Alle Zutaten werden erst einmal gut miteinander vermengt und zu einem geschmeidigen Teig durchgeknetet. Falls der Teig zu feucht sein sollte, auch hier mit etwas Mehl „gegensteuern“. Im umgekehrten Fall Wasser zugeben.

Anschließend wird der Teig zu ungefähr daumendicken Stange gerollt. Davon werden etwa 2cm lange Stücke abgeschnitten, die anschließend auf ein Backblech, das mit Backpapier ausgelegt ist, gelegt werden. Danach kommen die Zuckerrüben-Leckerlis in den Ofen, wo sie nach etwa 10 Minuten backen, hart und goldbraun werden.

Lagern Sie die Zuckerrüben-Leckerlis nach dem Backen für einige Tage in einem Schraubglas oder eine Blechdose, dann sind die Belohnungshappen perfekt und können verfüttert werden.


Knusperleckerli mit Apfel

Zutaten:

  • 4 große Äpfel
  • 200g Vollkornhaferflocken
  • 100g Cornflakes
  • 1 Tasse Öl
  • Mehl
  • Wasser

Den Backofen auf 150 Grad vorheizen.

Zuerst werden die Äpfel von den Kernhäusern „befreit“ und anschließend grob geraspelt. Die groben Apfelraspeln dann gut mit Haferflocken, Cornflakes und Öl vermengen. Anschließend Mehl und Wasser nach Bedarf beimischen. Der Teig für die Knusperleckerlis sollte eine zähflüssige Konsistenz haben und gut formbar sein.

Backpapier auf ein Backblech geben und dann mit einem Löffel kleine Teighäufchen auf das Backblech setzen. Danach werden die Knusperleckerlis für circa 45 Minuten im Ofen gebacken.

Nach dem Backen lässt man die Leckerlis abkühlen. Knusperleckerlis mit Apfel sollten erst etwa drei Tage nach der Herstellung verfüttert werden, wenn sie vollständig durchgetrocknet sind. Zur Aufbewahrung empfiehlt sich eine Blechdose oder ein Schraubglas.